WDVS

Wärmedämmverbundsysteme – oft WDV-Systeme oder kurz WDVS genannt – sind Systeme zum Dämmen von Außenwänden. WDV-Systeme sind eine beliebte Art der Fassadendämmung. Ob nun Nachrüstung oder Neubau: ein WDVS ist oft eine passende Lösung. WDV-Systeme bestehen aus exakt aufeinander abgestimmten Baustoffen, damit das außenseitig angebrachte System sämtliche Anforderungen an die Dämmung der Außenwand erfüllt.

Hier ist selbstverständlich nicht nur der Wärmeschutz wichtig. Es müssen zusätzlich auch sämtliche Anforderungen erfüllt werden, die man generell an eine Außenwand stellen würde: Die Außenwand sollte vor Schall schützen. Der Außenputz muss sämtlichen Witterungsbedingungen, wie Regen, Wind und Kälte, standhalten. Des weiteren sollte er vor dem Verfall durch UV-Strahlung, Schmutz und Schadstoffen in der Luft schützen.  

Besonders wichtig ist bei WDV-Systemen der Brandschutz. Die verwendeten Baustoffe müssen feuerbeständig sein, um die Brandgefahr zu mindern. Seit dem Beginn der Verwendung von WDV-Systemen Anfang der 1960er Jahre kam es immer wieder zu Bränden, wenn dies nicht der Fall gewesen ist.

Kern eines jeden WDVS ist der Dämmstoff. Dieser bestimmt die grundlegenden Eigenschaften des Systems und wird als Erstes an der Außenwand befestigt. Die Liste der möglichen Dämmstoffe ist lang. Die Bandbreite reicht von Naturstoffen wie Holzfaser, Kork, Hanf, Schilf, Gras und dem Vulkangestein Perlit, über künstlich hergestellte Mineralbaufstoffe,wie Mineralwolle und Mineralschaum, hin zu Plastikbaustoffen wie Polystyrol-Hartschaum (PS) – sowohl als Polystyrolpartikel-Schaum (EPS) als auch als Polystyrolextruder-Schaum (XPS) – und Polyurethan-Hartschaum. Je nach verwendetem Dämmstoff kommen unterschiedliche Putze und Putzstärken zum Einsatz. Der Dämmstoff wird dann mit einem Unterputz bestehend aus einer Armierungsschicht und einem Armierungsgewebe versehen. Als Armierung oder Bewehrung bezeichnet man die Verstärkung eines Bauteils.

Im Klartext: durch die Armierung ist das WDVS widerstandsfähiger und haltbarer. Auf die Armierungsschicht folgt als Schlussbeschichtung der Außenputz. Das Gebäude kann verklinkert werden. Natürlich können aber auch Holz, Keramik oder Metall als Schlussbeschichtung verwendet werden.